Mein erster 3.000er

Start für die Tour zum Zwieselbacher Roßkogel ist abermals die Schweinfurter Hütte im Ötztal. Der Ausgangspunkt liegt auf 2.034 m gut zwei Stunden Fußmarsch oberhalb von Niederthai.

Von der Schweinfurter Hütte aus geht es ins Zwieselbachtal . Kurz nach der Zwieselbach Alm geht es nach links an dem Wegweiser in Richtung Zwieselbacher Roßkogel. Gut markiert durch rote Kreuze geht es in Serpentinen auf schmalen Pfaden die ersten 200 Höhenmeter mäßig ansteigend. Bei bestem Sommerwetter um die 24 Grad komme ich schnell ins Schwitzen. Nach 200 Höhenmetern mache ich dann auch die erste Pause an einem Gebirgsbach, wo ich meine Wasservorräte wieder auffülle.

Wasserstelle unterhalb des Zwieselbacher Roßkogels

Wasserstelle unterhalb des Zwieselbacher Roßkogels

Das Fidaskar

Das Fidaskar

Von hier an geht es nun weiter etwas steiler ansteigend weiter in Serpentinen aufwärts bis man auf einer Höhe von 2.400 m an einem riesigen Feld mit großen Blockfelsen angelangt. Wieder eine kurze Rast, um Kräfte zu sammeln, denn nun wird die Tour erst richtig anstrengend. Jeder Tritt will gut überlegt sein, Balance und Koordination sind das A und O. Kein Schritt ist gleich und so komme ich nur langsam vorwärts. Je höher ich komme, desto kurzatmiger werde ich. Die Höhenluft tut ihr übriges. Um mich herum nur riesige Felsblöcke. Ich habe das Fidaskar erreicht.

Nach gut 300 weiteren Höhenmetern habe das Blockfeld geschafft. Erneute Rast, denn nun liegt der schwierigste Teil vor mir. Ein gut 300 m langer, steiler Geröllhang. Jeder Schritt strengt an und ich muss aufpassen, dass ich auf dem losen Geröll nicht ins Rutsche komme.

Steilhang am Fidaskar

Steilhang am Fidaskar

Der Kraspersferner

Der Kraspersferner

Alle 50 Höhenmeter eine  Pause um Luft zu schnappen, komme ich meinem Ziel näher. Nach gut drei Stunden habe ich den Steilhang überwunden und ich stehe auf einem Plateau mit wunderbarem Rundblick in die Stubaier und Ötztaler Alpen. Die 3.000 m habe ich knapp überwunden und das Gipfelkreuz ist in Sichtweite. Erst einmal eine ausgiebige Rast und die Umwelt genießen.

Nun noch ein knapp 20 minüter Aufstieg über Felsen. Mäßig steil, die letzten Meter aber ausgesetzt und auf einem schmalen Grat. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind hier definitiv gefragt. Erleichtert habe ich das Gipfelkreuz des Zwieselbacher Roßkogel erreicht und bin stolz, den ersten 3.000 bezwungen zu haben.

Gipfelkreuz des Zwieselbacher Rosskogel 3.062 m

Gipfelkreuz des Zwieselbacher Rosskogel 3.062 m

Obligatorisch ist der Eintrag ins Gipfelbuch. Nach einer ausgiebigen Fotosession mache ich mich an den Abstieg.

Dieser ist nicht weniger anstrengend. Der steile Abstieg über das Geröllfeld macht mir zu schaffen. Oft komme ich ins Rutschen und muss sehr stark aufpassen, dass ich nicht das Gleichgewicht verliere. Der Rückweg über die Felsblöcke führt zu ungewohnter Belastung der Knie und Beine und langsam spüre ich Schmerzen in Beinen und Füßen. Das Bergabgehen ist mindestens genauso anstrengend wie der Aufstieg. Oft muss ich stehenbleiben, mich hinsetzen und wieder Kraft sammeln.

Schweinfurter Hütte 2034 m

Schweinfurter Hütte 2034 m

Nach gut sechs Stunden ist die Schweinfurter Hütte wieder in Sichtweite und die letzten Meter sind wie eine Erlösung. Körperlich geschafft, aber zufrieden und glücklich erreiche ich meinen Ausgangspunkt und bin stolz auf das, was ich geschafft habe.

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